Eines muss man den Druiden lassen: Sie wussten ein schönes Fleckchen Erde nicht zu verkennen und an deren Vergangenheit in Bajardo während der römischen Epoche erinnern heute noch einige Stein-Obelisken. Tatsächlich lässt sich die Mystik des Ortes nicht leugnen und auch uns hat das Bergdörfchen sofort verzaubert und in seinen Bann gezogen. Bei jedem Besuch wurden wir aufs Neue überrascht, immer wieder machten wir zauberhafte Entdeckungen wenn wir die verwinkelten, mittelalterlichen Gassen erkundeten, alte Steinbögen über unseren Köpfen thronten und staunend pausieren mussten, um phantastische Ausblicke zu geniessen. Kurzum: Es gefiel uns von Mal zu Mal besser. Bis Ihr Euch mal persönlich ein Bild davon machen könnt, lasst uns Euch ein wenig von unserer Wahlheimat in-spe vorschwärmen.
Wie eine Kanzel liegt Bajardo auf der Spitze eines Berghügels in 910 Meter Höhe. Von hier aus hat man einen gigantischen Blick bis aufs tiefblaue Mittelmeer sowie auf die schneebedeckten Berge der Seealpen und all dies inmitten eines etwa 30 Quadratkilometer großen Naturschutzgebietes umrahmt von Kastanienwäldern. Es ist fast nicht zu glauben, dass Ende des 19. Jahrhunderts einmal rund 1.500 Menschen ihr Zuhause hier hatten, während heute nur noch etwa 350 Menschen in Bajardo leben.
Ein sehenswertes Highlight ist die alte Kirchenruine San Nicolo, mit der es leider ein tragisches Ende nahm. Der 27. Februar des Jahres 1887 hat sich in das kollektive Dorfgedächtnis als schlimmsten Tag der Dorfgeschichte eingebrannt. Während des Gottesdienstes erschütterte ein schweres Erdbeben den Boden, die Kirche stürzte ein und begrub die Kirchgänger unter ihren Trümmern. Auch weite Teile des Ortes wurden zerstört, so dass mehr als 200 Menschen ein tragisches Ende fanden. Manche Stimmen behaupten, dass sich Bajardo von dieser Tragödie nie mehr richtig erholt habe und die Abwanderung der Bevölkerung hier ihren Ursprung gehabt haben soll.
Doch das ist längst Vergangenheit. In den letzten 20 Jahren haben Investorengemeinschaften in den Ort investiert, viele Ruinen wurden renoviert und der Ort und dessen Infrastruktur wurde für den Tourismus attraktiv gemacht. Und das ging voll auf!
Heute ist Bajardo eine Ortschaft, die ihren Weg in die Gegenwart gefunden hat, dennoch aber den Hauch vergangener Tage noch in sich trägt, was den ganz besonderen Reiz ausmacht. Wir waren überrascht, dass es im gesamten Ort free WLAN gibt und sind der Meinung dass die vier wirklich sehr gute Restaurants mit authentischer italienischer Küche für die Ortsgrösse wirklich beachtlich ist. Wir finden die kleinen Dorfläden nicht nur charmant sondern auch gut sortiert und erfreuen uns daran, wenn auf der Dorfpiazza ein Akkordeon erklingt und dann immer mehr Menschen in ein fröhliches Singsang anstimmen. Authentischer und italienischer geht es wirklich nicht. Selbst an das öffentliche Nahverkehrsnetz wurde Bajardo angebunden. Es gibt von Sanremo aus eine direkte Busverbindung (Nähere Infos dazu in den FAQs), die auch eine Anreise ohne Auto problemlos möglich macht.
Eine kulinarische Spezialität aus der Region möchten wir Euch nicht vorenthalten: Die Taggiasca Olive. Aufgrund der perfekten Kombination von Erde, Wasser und Klima um die Region Taggia herum kann diese Olivensorte hier ihren Charakter im Anbau voll entfalten und gehört zu den weltweit bekanntesten und beliebtesten Olivensorten. Die Taggiasca Olive ist sowohl zur Konservierung in Öl oder Salzlake geeignet, eignet sich aber auch hervorragend zur Herstellung von Nativem Olivenöl Extra – ein Produkt der Spitzenqualität.
Apropos Olivenöl. Bajardo gehört mit zu den höchsten Oliven-Anbau und -Press Regionen der Welt. Das säurearme Bio-Olivenöl ist Spitzenklasse und wird nur in ganz kleinen Mengen, vorwiegend für den Eigengebrauch produziert.
Eine andere süffige Spezialität ist der Rossese di Dolceacqua. Der wohl einzig nennenswerte DOC-Rotwein Liguriens, welcher in der Umgebung angebaut wird. Premium Oliven und Deluxe Wein… das muss das Paradies sein!
Wir sind überzeugt, dass Bajardo, die umliegenden Dorfgemeinden und die ligurische Küste ein vielseitiges und abwechslungsreiches Urlaubsziel ist, das bleibenden Eindruck hinterlässt. Es macht auf alle Fälle Lust. Lust auf Mehr.
Anbei ein Video vom traumhaften Blick aus dem Castel’lo in die Berge, Bajardo und das Meer:
Und weil es dort so unfassbar schön ist, noch ein Video mit einem exklusiven Flug von unserer Dachterasse über das majestätische Bajardo.
Das Video der «Provincia di Imperia», das euch vom höchsten Berg der ligurischen Alpen (sichtbar vom Castel’lo aus) über Bajardo bis ans Meer bei Sanremo führt: